Meist ist es nicht ein Telefoninterview, sondern zwei, die man in seinem Bewerbungsprozess führt: eines mit dem Recruiter des Unternehmens und eines mit jemandem aus der Fachabteilung. Manchmal werden Sie das Telefoninterview aber auch gleich mit diesem Hiring Manager führen.
Durch dieses erste Telefonat (bzw. dem ersten Teil des Telefonats, wenn Sie direkt mit dem Hiring Manager sprechen), dem sogenannten Erstgespräch oder Expectation Call, bekommt das Unternehmen die Möglichkeit, die Erwartungen des Kandidaten an die Position schon am Anfang auszuloten. Aber auch umgedreht kann der Kandidat seine wichtigsten Fragen gleich zu Beginn des Prozesses loswerden. Das spart am Ende unnötigen Zeitaufwand – Ihren und den des meist sehr beschäftigten Hiring Managers. Die Vorteile liegen also auf beiden Seiten:
Geringer Zeitaufwand (zwischen 20 und 40 Minuten)
Die lassen Sich gut zwischendurch einplanen. Bereiten Sie sich trotzdem darauf vor, damit Sie eine kurze Vorstellung von sich und ihrem Lebenslauf flüssig darstellen können, sowie Ihre Fragen parat haben. Sie können natürlich Unterlagen vor sich liegen haben – das merkt ja keiner.
Keine An- und Abfahrt
Das Gespräch wird entweder am Telefon oder per Video-Telefonie stattfinden. Ziehen Sie sich unbedingt immer etwas Vorzeigbares an – nachher wird das Gespräch über Skype, Webex oder Zoom durchgeführt und Sie sitzen darin im Pyjama-Oberteil.
Gleich zu Beginn Antworten auf die wichtigsten Fragen
Die Teamgröße, wer reportet an wen, wer sind die Vorgesetzten, wie ist die konkrete Tätigkeit, die Gehaltsvorstellungen – alles Sachverhalte, die nie in Stellenausschreibungen stehen – sie können hier geklärt werden. Möchten Sie keinesfalls im Großraumbüro arbeiten oder einen Tag in der Woche im Home Office? Dann ist das der richtige Augenblick, um danach zu fragen (siehe auch Vorbereitungen für den Bewerbungsprozess). Das Thema des Gehaltes sollte von Unternehmensseite kommen – warten Sie die Frage einfach ab, aber seien Sie auf sie vorbereitet.
Ähnliches macht das Unternehmen: In einem einfachen, schnell durchführbaren und kostengünstigen Rahmen (denn niemand wirft jemanden nach 15 Minuten raus, wenn er 400 Kilometer angefahren gekommen ist) kann es mit einem interessanten Kandidaten ins Gespräch kommen, Erwartungen abklopfen und eigene Dealbreaker herausfinden. Wundern Sie sich zum Beispiel nicht, wenn ein Teil des Gespräches auf Englisch geführt wird (siehe Angaben in Lebensläufen), wenn Sie Ihr Englisch mit ‚sehr gut‘ angegeben haben.
Und wenn der Recruiter oder Hiring Manager es nicht von sich aus erklärt: Fragen Sie am Ende nach dem weiteren Prozess! Das schützt vor Grübeleien im Nachhinein.